unser Treffen  2009

in Wetzlar

Besichtigung der Hausermühle


Das mächtige Mühlrad dreht sich unermüdlich. 

Das Wasserrad hat sechs Meter Durchmesser und eine Breite von 3,8 Metern. Doch das Rad, dass bis 2015 Energie für das Mahlen von mehreren Tonnen Mehl pro Jahr lieferte, erfüllt heute einen anderen Zweck. Es erzeugt Strom, der eingespeist wird. In der Hausermühle am Mühlgraben in der Hauser Gasse ist noch fast alles so, wie es war, als hier noch gemahlen wurde. 

Die Mühle gehört der Familie Wieler in der fünften Generation.

1834 erwarb die Familie die 1249 erstmals erwähnte Mühle nach der Mediatisierung durch Napoleon. 

Das Mahlen ist seit dem Tod des Seniors 2015 Vergangenheit, denn Jörg Wieler hat zwar den Beruf des Müllers gelernt, arbeitet jedoch in einer Großmühle. Der Betrieb einer solch kleinen Mühle wie der Hausermühle, oder „Wielers Mühle“, wie sie auch heißt, ist nicht mehr rentabel Dennoch betreibt die Senior-Chefin nach dem Tod ihres Mannes auch weiterhin den kleinen Mühlenladen. Das Mehl, was sie hier verkauft, stammt aus der Michelbacher Mühle im Westerwald.

Wie ein kleines Museum

Ein Blick hinter das Schiebetor des kleinen Ladens, der, direkt am Parkplatz an der Hausergasse gelegen ist, lohnt, auch, wenn man auch zu den regulären Öffnungszeiten klingeln muss. Denn: Innerhalb der Mühle ist alles noch fast genauso so, wie es zu Betriebszeiten war: Mehrere Walzenstühle für die verschiedenen Mahlgänge kann man hier noch bewundern, außerdem gibt es eine Abwiegemaschine. Doch die Geräte werden nicht mehr benutzt, einzig eine Waage dient der Abmessung der Füllmenge der kleinen Mehlbeutel. Durch kleine Fenster kann man einen Blick auf das Mühlrad werfen, der einem von außen verwehrt bleibt. So hat der kleine Laden Charme und Museumscharakter.Doch die Hausermühle besteht eigentlich aus zwei Mühlen. Als die Familie Wieler die Mühle 1834 erwarb, bestand sie aus einer Getreidemühle und einer Ölmühle. 1847 wurde die Mühle im Rahmen einer Erbschaft in die beiden Mühlen geteilt. Die Ölmühle wurde später zu einer Getreidemühle umgebaut und bereits 1957 stillgelegt. 1888/89 erfolgte ein Neubau der Getreidemühle – eingebaut wurden drei Walzenstühle sowie das neue Zuppinger-Wasserrad, das sich heute - wohlgemerkt nach einigen Reparaturen - noch immer dreht. Gebaut wurde auch ein Backhaus mit Büro.

Quellen: Wikipedia und Stadt